Mosel-Saar (2015)

Gestern haben wir spontan beschlossen, das wir mit dem Womo wieder mal weg müssen. In einer der abonnierten Facebook-Gruppen hatten wir einen schönen Stellplatz in Graach an der Mosel bei Bernkastel-Kues empfohlen bekommen. Und nachdem wir die Mosel zum letzten Mal vor 20 Jahren bei einem Kegelausflug kennengelernt hatten, wollten wir sehen, ob der Wein immer noch so furchtbar schmeckt wie damals.

 

Die Etappen dieser Reise: Graach - Saarlouis - Saarburg

 

Graach an der Mosel

Freitag, 22. bis Montag, 25.05.2015

Da über Pfingsten halb Deutschland unterwegs ist und voraussichtlich alle Womo-Stellplätze überfüllt sind, wollten wir frühzeitig ankommen. Um halb eins kamen wir am Stellplatz Sun-Park in Graach an und konnten uns einen Platz in der 2. Reihe mit Blick auf die davor fließende Mosel ergattern. Die Sonne war gnädig und schien reichlich.

 

Am Nachmittag machten wir uns mit den Rädern auf in das 2 km entfernte Bernkastel. Es hat eine nette Altstadt mit vielen kleinen Gassen, vielen Geschäften und reichlich Besuchern. Ein wirklich schöner Ort. Nachdem wir die fehlenden Lebensmittel erworben hatten und reichlich Hunger hatten, sind wir direkt in den Ort gegenüber von unserem Stellplatz zum Essen. Das von unserem Nachbarn empfohlene Restaurant hatte leckeres Essen, das vor dem Lokal bei angenehmen Temperaturen zu uns nahmen. Wir hatten noch keinen Mut einen Mosel-Wein zu trinken und wählten ein Bayrisches Hell aus Erding. HInterher gab es einen sehr leckeren WIlliams-Christ von einem loken Weinbauern. Bei der Rückkehr gegen 19:00 war der Platz schon ziemlich gefüllt und wir genossen den Abend auf der Wiese neben unserem Womo.

Besichtigung Bernkastel Kues

Am Samstag war das Wetter nicht besonders schön, sehr bewölkt aber zum Glück kein Regen. Wir sind mit Rädern gemütlich die 2 km nach Bernkastel gefahren und dann durch die Gassen geschlendert. Es war viel los. Alle Kaffees und Restaurants hatten Tische vor der Tür. Wir haben dann auch Rast gemacht, um uns die vorbei schlendernden Menschen anzugucken und einen warmen Apfelstrudel mit Vanilleeis zu essen. In einem Weingeschäft haben wir eine 50 cm hohe Weinrebe erstanden, die zu Hause an der Garagenwand aufwachsen wird. Die ersten Trauben sollen berits im August zu ernten sein. Die Trauben mit dünner Schale sollen sehr süß schmecken. Bin gespannt.

 

Am späten Nachmittag sind wir ins Dorf gegenüber vom Stellplatz. Hier sind über Pfingsten Tage der offenen Weinkeller. Jeder Weinbauer bietet eine andere Spezialität an. Ein Lokal mit nettem Innenhof sprach uns an, wir haben uns durch einige Weinsorten getrunken und mussten feststellen, dass der Moselwein gar nicht so schlecht schmeckt wie erwarte. Aber der Pfälzer Wein schmeckt uns doch immer noch besser.

 

Zuhause war dann Fernehen angesagt, es war ja die ESC-Übertagung aus Wien. der schwedische Gewinner zeichnete sich auch durch eine fantastische Animation mit Strichmännchen aus. Das russischen Hühnchen hat zum Glück nicht gewonnen. Platz 3 der italienischen Tenöre war auch eine Überraschung für uns. WIr haben uns die komplette Sendung reingezogen uns sind dann um 2 Uhr endlich ins Bett gekommen.

Pfingstsonntag und der Bäcker hupt uns um 8:00 wieder mal aus dem Schlaf. Heute wollen wir auch frische Brötchen haben. Also schnell in die Klamotten, Mütze auf und los. Die Menschen strömen aus allen Richtungen und der Bäcker macht richtig guten Umsatz. Anschießend bin ich wieder ins Bett, um die kurze Nacht noch etwas zu verlängern. Für die meisten anderen hat da schon der Tag begonnen. Überall wird draußen in der Sonne gefrühstückt. Camper scheinen alles Frühaufsteher zu sein. Da wünscht man sich einen einsamen Platz am Strand von Südspanien.

 

So um Mittag waren wir mit dem Frühstücken fertig und ich bin dann mit dem Rad nach Bernkastel auf der Suche nach dem Vodafone-Netz. Bernkastel war sowas von voll von Tagestouristen, es war unglaublich. Der große Parkplatz am Ufer war voll mit Autos, an der Kaimauer ein Mopped neben dem anderen aufgereiht und an jeder freien Ecke Fahrräder abgestellt. In die Innenstadt bin ich gar nicht rein, da haben sich die Menschen bestimmt totgetreten. Ich hatte dann mein Netz gefunden und die Gelegenheit unseren Blog upzudaten und mit den Freunden zu WhatsUppen.

 

Es war ein herrlicher Sonnentag, Gaby lag auf dem Liegestuhl und hatte ihren Kindle in der Hand. Irgendwann fing sie an zu schimpfen, weil ein Kapitel im eBook fehlte. Ich holte unseren Grill aus dem Kofferraum, Gaby holte Würstchen und Steaks aus dem Kühlschrank, es war Grillen angesagt. Wir saßen dann bis halb zehn draußen unter der Markise.

Am Pfingstmontag war allgemeiner Abreisetag, denn viele müssen morgen wieder  arbeiten. Was haben wir es gut, dass diese Zeit vorbei ist!

 

Das Wetter war nicht besonders, nur selten kam die Sonne zum Vorschein. Als wir gerade dabei waren, uns zum Grillen vorzubereiten und Gaby unsere Folienkartoffeln am kochen war, kam einer der Einheimischen vorbei und warnte uns vor den herannahenden dunklen Wolken und einem aufziehendem Gewitter. Also alles abblasen und die Markise reinziehen. Und tatsächlich begann es nach einiger Zeit heftig zu regnen, aber von dem Gewitter blieben wir verschont. Ein Pärchen aus der Nachbarschaft kam völlig durchnässt mit den Fahrrädern nach Hause. Gut, dass wir nicht  unterwegs waren.

 

Später habe ich dann unsere Sachen gepackt, denn morgen wollen wir ins nahe Trier weiterfahren, um uns diese alte Stadt anzugucken. Das Fernsehprogramm gab am Abend nicht viel her. Wir haben uns den Monumentalklassiker "Lawrence von Arabien" angeguckt, der 3 1/2 Stunden dauerte. Als wir uns danach bettfertig machen wollten, sind wir beim  Durchzappen beim NDR auf ein Livekonzert von Ina Müller gestoßen. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Also Fernseher in den Schlafbereich gedreht und genossen. Mann war das geil!

 

Saarlouis

Dienstag, 26.05.2014

Heute wurde der Stellplatz noch leerer, bis wir endlich gegen Mittag los sind. Andere starten die Bolliden z.T. schon morgens um sieben, wir aber haben Zeit. Zuerst gings zum Lidl Vorräte, vor allem Getränke, zu bunkern. Dort standen auf dem Parkplatz mindestens ein Dutzend weitere Womos. War ja ein langes Wochenende.

 

Wir hatten geplant nach Trier zu fahren und haben uns dort auf dem Stellplatz direkt an der Mosel gestellt. Um die Porta Nigra anzugucken, hätten wir mit dem Fahrrad fahren müssen. Es war stark bewölkt und hatte 15 Grad, brrrr. Da hatte keiner von uns Lust, zumal ich erst die Fahrräder vom Träger hätte holen müssen. Nach einer Stunde, viel diskutieren und 20 Cent! Gebühren sind wir wieder aufgebrochen. Es ging in langen Kurven an der Mosel und Saar entlang. Gelandet sind wir in Saarlouis auf dem städtischen gebührenfreien Stellplatz.

 

Dort kam dann plötzlich die Sonne aus den Wolken hervor. Also Grill aus der Garage und Würstchen und Steaks grillen. Sowas haben wir immer dabei.

Morgen hole ich dann die Fahrräder vom Träger und wir fahren in die Innenstadt. So ist jedenfalls der Plan. Schaun' mehr mal.

Saarburg

Mittwoch, 27.05.2015

Wir haben sehr ruhig geschlafen. Nach dem Frühstück habe kamen die Räder vom Träger und wir sind in die Innenstadt von Saarlouis gefahren.  Die Fußgängerzone sah aus wie viele andere in Deutschland und mit den üblichen Geschäften. Interessant fand ich die Kirche auf dem Großen Markt in der ein Friseur seinen Laden hatte. Wir waren relativ schnell wieder zurück und nach einigen Überlegungen sind wir zur 32 km entfernten Saarschleife gefahren. Vom dortigen Aussichtspunkt hatten wir einen sehr schönen Blick ins Tal. Sehr viele Wanderwege führten dort vorbei.

 

Von dort sind wir weiter in die 15 km entfernte Stadt Saarburg zu dem dortigen Reisemobilhafen. Er liegt direkt an der Saar und wir konnten einen der letzten Plätze ergattern. Mit den Rädern sind wir in die nahe Altstadt gefahren, sehr nett. Und nachdem wir bereits zwei Tage im Womo gegessen hatten, suchten wir uns einen schönen sonnigen Platz vor einem Restaurant. Es gab Spaghetti Carbonara (tradizionale = ohne Sahne) und eine Pizza Piccante, beides schmeckte sehr gut.

 

Danach sind wir zurück zum Womo, haben die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen und diesen Bericht geschrieben.

Richtung nach Hause

Donnerstag, 28.05.2015

Durch den Hunsrück

Als nächstes Ziel wählten wir Idar-Oberstein. Auf den Weg dorthin fuhren wir quer durch den Hunsrück. Es ist eine Landschaft zwischen 300 und 500 Metern Höhe mit vielen Wiesen und Wäldern. Ein großes Netz von Wander- und Radwegen durchzieht dieses Gebiet.

 

Auf den Erbeskopf

Der höchste Berg von Rheinland-Pfalz , dem Saarland und den Benelux-Staaten ist der Erbeskopf mit 816 Meter. Wir fuhren die paar Kilometer hinauf und wunderten uns schon über den kleinen Parkplatz, der nur einem Dutzend Fahrzeugen Platz bietet. Früher war der Berg militärisches Sperrgebiet, heute ist nur noch ein Teil von der Bundeswehr besetzt. Der Aussichtsturm wurde 1961 gebaut. Damals waren die umliegenden Bäume wohl noch deutlich kleiner, heute versperren sie weitestgehend die Aussicht.

Idar-Oberstein

In Idar machten wir auf dem kostenlosen Stellplatz direkt neben der Fußgängerzone Pause und kehrten in einer Brauerei ein. Unsere einheimische Tischnachbarin erzählte uns viel über ihre Heimatstadt und empfahl uns in den Ortsteil Oberstein zu fahren, um die nette Altstadt mit den unzähligen Schmuckgeschäften zu besichtigen. Gestärkt machten wir uns auf und versuchten unser Womo dort abzustellen. Wir fuhren kreuz und quer, vor und zurück, landeten in einer Sackgasse hoch oben über der Stadt, jedoch einen Parkplatz für unser Fahrzeug konnten wir leider nicht finden. Etwas genervt und enttäuscht beschlossen wir schließlich direkt nach Hause zu fahren.