Ostfriesland, Ostsee (2016)

Es wurde wieder mal Zeit auf Reisen zu gehen. Einmal im Jahr fahren wir in den Norden fahren und diesmal haben wir uns einen noch nicht besuchten Landstrich ausgesucht, Ostfriesland. Ich war da noch nie, aber Gaby in Ihrer Jugend sehr oft mit den Eltern. Das ist aber schon sehr lange her.

 

Greetsiel

Donnerstag, 07.07. bis Sonntag 10.07.2016

Anreise

Der Plan war am ersten Tag bis zu dem Stellplatz Twistesee bei Bad Arolsen zu fahren und so fuhren wir in diese Richtung. Unterwegs disponierten wir um und an Bad Arolsen vorbei und fuhren weiter nach Bad Lippspringe bei Paderborn. Dort leben unsere Freunde Bouchi und Bernd, die wir seit 45 Jahren kennen und mit denen wir im letzten Jahr gemeinsam die Bodensee-Tour machten. Da wir sie vorab telefonisch nicht erreichen konnten, war die Überraschung groß. Am Abend guckten wir gemeinsam das Halbfinale der Europameisterschaft Deutschland-Frankreich an. Da Bouchi Französin ist, konnten die beiden im Gegensatz zu uns nach dem Ende jubeln.

 

Nach einem gemeinsamen ausgiebigen Frühstück fuhren wir weiten in den Norden. Als Ziel hatten wir den tollen Stellplatz in Stemwede ausgewählt. Aber... wir fuhren da wieder vorbei. Der Grund war der NRW-Ferienbeginn und so wollten wir noch am selben Tag in Greetsiel ankommen. Der Platz war zu 80% gefüllt und wir fanden eine schöne Ecke in der Nähe der Einfahrt. Wir gingen noch in den Ort, aber nach 18:00 werden die Bürgersteige hochgeklappt und alle Geschäfte sind geschlossen.

 

Besichtigung Greetsiel

Am Samstag Mittag sind wir dann ohne Hunde nochmal in den Ort. Da war dann viel los (Wochenende). Greetsiel ist ein typisch norddeutscher Küstenort mit vielen kleinen Backsteinhäusern und netten Geschäften. Da ist Gaby auch zweimal fündig geworden. Der Blick auf den Hafen mit seinen Kuttern ist wie aus dem Bilderbuch.

 

Am Nachmittag habe ich unsere Fahrräder klar gemacht und wir haben mit den Hunden eine kleine Fahrradtour gemacht. Da der Anhänger für Negri in der Garage blieb, waren die gefahrenen 6 km mehr als ausreichend.

 

Wir konnten uns noch eine Stunde draußen in die Sonne setzten, bevor der Landregen anfing und wir uns ins Wohnmobil zurückzogen.

Radtour mit Schrecken

Am Sonntag haben wir wieder eine Radtour gemacht. Cheevi lief an der Leine und Negri war von Anfang an im Hänger, was sie gar nicht so gut fand. Als Cheevi müder wurde, kam er auch in den Hänger, er fand das gut. Negri rebellierte und hüpfte ständig drin rum. Dann schrie Gaby plötzlich von hinter. Cheevi war aus dem Hänger gerutscht und war darunter gekommen. Der Schreck war groß. Ihm war Gott sei Dank nichts passiert. Er ließ sich geduldig wieder in den Hänger setzen und wir fuhren weiter bis zu dem rot-gelben Leuchtturm, den wir uns angucken wollten. Aber das war leider nicht möglich, denn im gesamten Deichbereich ist der Zugang für Hunde nicht erlaubt. So drehten wir wieder um und fuhren zurück nach Greetsiel. Die Stadt war überfüllt mit Sonntagsausflüglern.

 

Wir hatten bestes Wetter und grillten. Kaum waren wir fertig, brummte eine Harley auf den Stellplatz. Es war Dieter aus Wilhelmshaven, der mit uns im Mai am Lago Maggiore war. Wir freuten uns sehr über seinen Besuch und hatten viel zu erzählen.

 

Am Abend war dann das Endspiel der Europameisterschaft. Cheevi genoss es auf meinem Bauch zu liegen und mitzugucken. So haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Aurich

Montag, 11. bis Dienstag 12.07.2016

Wir hatten in den letzten Tagen Kontakt zu Jürgen und Helga aus Aurich aufgenommen. Die Beiden haben wir auf unserer Marokkoreise in 2014 kennen gelernt und uns dort schon gut verstanden. Spontan luden sie uns für Montag zu sich in ihr schickes Zuhause ein. Es gab ein großes Hallo und echte Wiedersehensfreude auf beiden Seiten. Anschließend warf Jürgen seinen Grill an. Das Wetter spielte zum Glück mit und so blieben wir bei netten Gesprächen bis lange nach Mitternacht auf der Terrasse. Es war ein sooo schöner Abend.

 

Wir übernachteten im Womo auf dem Hof und am nächsten Tag genossen wir gemeinsam ein gemütliches Frühstück. Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richtung Ostsee. Unterwegs wechselte sich starker Regen mit Sonnenschein ab. Wir fuhren über Cuxhaven und mit der Fähre Glückstadt nach Itzehoe, wo wir bei den Malzmüllerwiesen unser Nachtlager aufschlugen. Das ist ein Erholungsgebiet mit Spazierwegen an einem Teich. Dort befindet sich ein Großparkplatz, auf dem der hintere Bereich für Wohnmobile ausgewiesen ist. Morgen geht es von hier aus nach Eckernförde. Dort wollen wir uns mit Gert und Elisabeth treffen, die wir ebenfalls von der Marokkoreise kennen. Mal schauen ob es klappt.

Eckernförde

Mittwoch, 13. bis Donnerstag, 14.07.2016

Auf der Fahrt von Itzehoe an die Ostsee hatte ich Gert eine Nachricht geschickt, dass wir nach Eckernförde kommen. Spät abends rief er an und war sehr erfreut über unseren bevorstehenden Besuch. Er empfahl uns als Stellplatz in deren Nähe den Landgasthof Grüner Jäger in Altenhof, den wir dann auch ansteuerten.

 

Als wir kurz nach 13:00 Uhr dort eintrafen, waren wir angenehm überrascht, dass es noch genügend freie Plätze gab. Unser Hunger war groß und so gingen wir gleich in den Gasthof um Schnitzel mit Bratkartoffeln zu essen. Die Schnitzel waren riesengroß und lecker. Um 15:00 kam Gert um uns zu deren Campingplatz zu bringen, der direkt am Strand liegt. Dort wartete Elisabeth, Gerts Frau, auf uns. Die beiden hatten wir seit zwei Jahren nicht mehr gesehen, so war die Begrüßung sehr herzlich. Wir verbrachten einen wirklich netten Nachmittag mit den beiden.

 

Am nächsten Tag holten uns die Zwei mittags mit dem Auto ab, um uns Eckernförde zu zeigen. Eckernförde hat viele nette alte Häuser in der Altstadt und eine ansprechende Fußgängerzone mit vielen schönen Geschäften. Leider regnete es zwischendurch immer wieder heftig, so dass wir den Hafen und den Strand nur vom Auto aus sehen konnten.

 

Danach fuhren wir wieder auf den Campingplatz, wo Elisabeth frisch gekauften Fisch zugbereitete. Lecker wars. Später gingen wir noch an den Strand und machten Fotos von Gaby mit einem bunten Schal im Wind. Es war Gerts Idee und ich fand die auch gut (Gaby hat sich ihrem Schicksal als Fotomodell ergeben).

Damp

Freitag, 15. bis Sonntag 17.07.2016

Nachdem es den ganzen gestrigen Tag immer wieder geregnet hatte, wollten wir wieder weiter. Wir hatten uns gestern Abend die Beschreibungen aller Stellplätze zwischen Flensburg und Heiligenhafen angesehen, aber keiner sprach uns wirklich an. Außer... Damp, auf dem wir vor 3 Jahren schon mal waren. Also war das unser Ziel in der Hoffnung, dass das Wetter in den nächsten Tagen besser wird.

 

Dieser Stellplatz zeichnet sich dadurch aus, dass es neben dem parzellierten Bereich noch eine große Wiese gibt, auf der man sich auch hinstellen kann. Da fühlt man sich wie beim Freien Stehen. Durch den vielen Regen war die Wiese ziemlich aufgeweicht. Wir fanden dann doch noch eine trockene Stelle in der Nähe eines alten Wohnmobils. Unser Wohnmobil stellten wir quer zum ablandigen Wind, so dass wir einigermaßen windgeschützt draußen sitzen konnten.

 

Später machten wir noch einen Rundgang mit den Hunden um einen kleinen See direkt hinter uns, auf dem eine Wasserskianlage installiert ist. Da war heute viel los. Nach dem Einkaufen gingen wir noch zum Griechen, der auf dem Gelände ein Restaurant betreibt. Wir wollen ein paar Tage hier bleiben und bei gutem Wetter auch mal eine Radtour mit dren Hunden unternehmen. Schaun wir mal...

 

Radtour am Strand

Am Samstag hat es mehr oder weniger den ganzen Tag gefisselt. Wir wollten uns etwas an der frischen Luft bewegen und entschieden mit den Hunden eine Radtour zu machen. Wir fuhren an die andere Seite von Damp und dort den Spazier-/Radweg am Strand entlang. Zwischendurch gibt es Bänke zum Erholen, was wir auch gerne annahmen. Danach ging es weiter bis zur Surfschule und einem Campingplatz. Hier nahmen wir den Rückweg durch den Wald in Angriff, der durch den vielen Regen an vielen Stellen aufgeweicht war. Es waren insgesamt 7 km, für Negri aber mehr als genug. Das nächste Mal nehmen wir auf jeden Fall den Anhänger mit.

 

Mittlerweile kam die Sonne zum Vorschein. Wir machten vor dem Womo Kaffepause mit Erdbeekuchen. Gegen 18:00 gingen wir in das Zelt des Stellplatzes, wo der Betreiber für seine Gäste grillte. Hinterher genossen wir noch die Abendsonne bis halb neun.

 

Regen, Regen, Regen

Sonntag morgen lachte die Sonne auf unser Bett und wir freuten uns schon auf einen schönen Tag. Aber leider verschwand sie wieder zu dem Zeitpunkt als wir aufstanden. Später fing der Regen wieder an bei einer Temperatur von 18 Grad. Es wurde uns draußen unter der Markise zu ungemütlich und so zogen wir uns ins Womo zurück, um die DTM und Tour de France zu gucken. Morgen wollen wir weiterfahren.

Sahlenburg

Montag, 18.07.2016

Wir hatten die Nase voll von dem schlechten Wetter an der Ostsee. Der Wetterbericht zeigte westlich der Elbe schönes Wetter und wärmere Temperaturen an. Wie gut, dass wir mobil sind. Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Friesland und fuhren mit der Fähre in Glückstadt über die Elbe. Als wir an Cuxhaven vorbeikamen, äußerte Gaby den Wunsch nach Sahlenburg zu fahren. Dort hatte sie 1978 mit ihrer Mutter und der kleinen Janina einen schönen Urlaub verbracht. Es gibt direkt am Strand einen riesengroßen Campingplatz, aber als Durchreisender kann man nur auf einer engen gepflasterten Fläche stehen. Nix für uns. Per Zufall fanden wir direkt dahinter einen Parkplatz für Pferdeanhängergespanne direkt an einer Wiese. Gebühren werden nur tagsüber erhoben und ein Verbotsschild zum Übernachten ist nicht vorhanden.

 

Wir gingen dann mit den Hunden an die Strandpromenade. Uns wunderten schon die vielen Hunde, die ausgeführt wurden. Als wir später in einen Restaurant Pannfisch aßen, erzählte uns die Bedienung, dass es hier mehr Hunde als Kinder gibt (leichte Übertreibung). Das liegt wohl an den vorhandenen Hundestränden. Wir genossen bei schönstem Sonnenschein die schöne Aussicht von der Terrasse und beobachteten die vielen Menschen, die im Watt herumliefen.

Sahlenburg, Wilhelmshaven

Dienstag, 19.07.2016

Wir verbrachten eine sehr ruhige Nacht. Morgens habe ich dann gleich ein Parkticket gezogen. Das war gut so, denn gegen elf kam eine Dame vom Ordnungsamt vorbei, um die Tickets zu kontrollieren. Wir standen auf einem Parkplatz für PKWs mit Pferdeanhänger und für sie war es in Ordnung, wenn wir hier tagsüber stehen aber übernachten dürften wir nicht. Aha, dann hatten wir ja Glück, dass letzte Nacht kein Kontrolleur vorbeikam, aber eine weitere Nacht wollten wir dann doch nicht mehr hier bleiben.

 

Dann holte ich die Fahrräder und den Hundeanhänger aus der Garage und wir machten eine Fahrradtour. Es ging zuerst durch ein Waldgebiet, dann am Küstenfahrradweg entlang und in einer großen Schleife wieder zurück nach Sahlenburg. Es waren insgesamt 15 km. Anfangs liefen beide Hunde neben unseren Fahrrädern an der Leine. Zuerst wurde Negri müde und kam in den Anhänger und zu einem späteren Zeitpunkt auch Cheevi. Er genoss es im Anhänger zu fahren aber Negri bellte mit Ausdauer. Vielleicht hat sie einfach Angst und muss sich erst daran gewöhnen. Nach einer ausgiebigen Pause am Waldrand bellte sie auf den letzten 7 km überhaupt nicht mehr. Wir sind nun wirklich gespannt, wie es das nächste Mal sein wird.

 

Weiter nach Friesland

Um 16:00 brachen wir auf, unser Ziel war Wilhelmshaven. Da gibt es einen bekannten Stellplatz auf der Schleuseninsel. Wir fanden ihn nur furchtbar. Direkt hinter dem Deich, nur Schotter, sehr eng und völlig umzäunt, so dass es keine Möglichkeit gab auf den Deich zu steigen und die Natur zu genießen. Wir drehten gleich um und 500 m weiter sahen wir Wohnmobile auf dem Deich stehen. Es handelte sich um den Parkplatz Fliegerdeich. Wir fanden gleich einen freien Platz in der ersten Reihe mit herrlichem Blick auf den Jadebusen. Viele Menschen spazierten auf dem Deichweg. Die Sonne brannte vom Himmel bei 26 Grad, wir holten Tisch und Stühle raus und genossen den Abend.

Wilhelmshaven, Stemwede

Mittwoch, 20.07.2016

Wir waren lange auf und genossen von der Rundsitzgruppe aus den herrlichen Blick auf den Jadebusen und den Vollmond, der sich darin spiegelte. Ich wollte von dem Schauspiel ein Foto machen und wegen der Langzeitbelichtung stellte ich das mitgebrachte Stativ auf. Die Kamera hatte ich in der Dunkelheit wohl nicht richtig befestigt, denn sie fiel vom Stativ auf den Pflasterboden. Das war es dann auch, denn sie ließ sich nicht mehr einschalten.

 

Der nächste Morgen kündigte sich als sehr heißer Tag an und es wurden tatsächlich 32 Grad. Die Sonne brannte vom Himmel. Viele Einheimische waren mit den Fahrrädern auf dem Deich unterwegs oder lagen auf der Wiese. Nicht wenige schwammen auch im Wasser. Wir holten unsere Badesachen und legten uns ebenso auf die Wiese. Als wir Hunger verspührten, holte ich frisch zubereitete Fischbrötchen vom nahen Kiosk, eines mit Nordseekrabben und eines mit frisch geräuchertem Lachs. Sehr lecker.

 

Wir wären hier gerne bis zum nächsten Morgen noch geblieben, aber wir mussten dringend entsorgen und hier gibt es keine Möglichkeit. Von einem Nachbarn erfuhr ich, dass man im 10 km entfernten Sande bei einem Wohnmobilhändler ver- und entsorgen kann. So fuhren wir kurz nach 16:00 los.

In Richtung Heimat

Es stellte sich uns die Frage, was machen wir jetzt? Noch eine Nacht bleiben oder weiter Richtung Heimat? Die Entscheidung fiel auf den Start zur Rückreise. Als Zwischenziel wählten wir den Stellplatz Hollenmühle in Stemwede. Kurz nach 20:00 kamen wir an. Wir hatten schon viel Positives von dem Stellplatz gehört und wurden nicht enttäscht. Große schön angelegte Parzellen und genügend freie Plätze. Also Stühle, Tisch und Bier raus und erholen bei immer noch 31 Grad. Es zogen immer mehr dunkle Wolken auf und gegen 22:00 kam ein Gewitter mit Regen die halbe Nacht. Wir werden bis Freitag hier bleiben und dann die restliche Strecke nach Hause fahren.

Stemwede

Donnerstag, 21.07.2016

Die Betreiber dieses Stellplatzes haben seit 40 Jahren einen Import von Spezialitäten aus aller Herren Länder. Auf dem Gelände befindet sich ein Shop mit einer großen Auswahl ihrer Produkte, ein Garten der Sinne und ein sehr gutes Restaurant. Wir sind nachmittags dahin, um uns alles anzusehen, sehr beeindruckend. 

 

Für den Abend haben wir uns einen Tisch bestellt. Donnerstags ist Spareribs-Tag neben der normalen Karte. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Es war einfach lecker.

 

Dies war ein schöner Abschluss unserer Reise. Morgen geht es endgültig nach Hause.