Bretagne (2018)

Anreise über das Saarland und Paris

Freitag, 07. bis Sonntag, 09.09.2018

Für uns ist es nichts Neues, dass die Abreise immer später beginnt als ursprünglich geplant. Diesmal haben wir uns gar keine Uhrzeit vorgenommen, so dass wir auch kein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn es später wird. Es wird schließlich 13:15 bis es endlich losgeht. Noch schnell vier belegte Stullen für unterwegs bei unserer heimischen Tankstelle geholt und schon geht es auf die A3 und dann über Mainz und Karlsruhe bei Saarbrücken über die Grenze in Richtung Nancy.

 

Wir haben uns vorgenommen in Frankreich nur mautfreie Straßen zu fahren. Das dauert zwar länger aber man sieht mehr von der Landschaft und findet leichter einen kostenlosen Übernachtungsplatz. Die vielen schön angelegten Kreisel sollten nicht nerven, denn man ist im Urlaub und mit dem Wohnmobil fährt man sowieso viel entspannter. Merke: der Stau ist meistens dahinter und nicht davor. Aber natürlich machen wir Platz zum Überholen, wenn es die Situation erlaubt.

 

Auf der Suche nach einem idyllischem Übernachtungsplatz

Etwa 50 km vor Nancy beschließen wir uns einen kostenlosen möglichst ruhigen Übernachtungsplatz zu suchen. Wir recherchieren in der App Park4Night und finden tatsächlich in der Nähe einen solchen Platz direkt an einem See, dem Étang de Mutche. Dort gibt es ein Urlaubszentrum, das um diese Zeit verlassen ist. Wir parken schließlich auf einem befestigten Weg am Gelände eines Wassersportvereins. Es ist total ruhig hier und wir schlafen durch bis 9 Uhr. Geweckt haben uns einige Jogger, die den See umrunden.

Am Samstag geht es nach dem Frühstück weiter auf der Nationalstraße 4 nach Nancy und an Paris vorbei weiter Richtung Westen. Die Landschaft ist landwirtschaftlich geprägt und man kann sehr gut erkennen, dass die lang anhaltende Sommerhitze auch hier ihre Spuren hinterlassen hat. Es ist verdammt wenig Verkehr, selbst durch die Außenbezirke von Paris kommen wir gut durch, obwohl es ca. 17:00 ist. Nur im letzten Tunnel stockt es etwas, ansonsten sind die Staus nur auf der Gegenseite.

 

Wir haben uns vogenommen heute 500 km zu schaffen und das gelingt uns. Als Übernachtungsplatz wählen wir den kommunalen Stellplatz in Verneuil-sur-Avre gegenüber dem Rathaus. Der ist nichts besonderes, hat noch Platz für uns und ist kostenlos.

 

Nahe an unserem Stellplatz gibt es etwas erhöht einen kleinen Park. Von hier aus hat man einen ganz guten Blick auf die Stadt. Auffällig ist das wunderschöne Rathaus, der mächtige Turm der Kathedrale und die Blumendekorationen wie wir sie bereits in vielen anderen Ortschaften gesehen haben. Ein Monument für die beiden Weltkriege ist natürlich auch vorhanden, an dem alle zivilen Opfer namentlich erwähnt sind.

Die Küste naht

Am Sonntag geht es die letzten 250km bis nach Saint Malo in der Bretagne. Schon von Weitem erkennen wir den berühmten Berg im Wasser mit der Stadt Mont Saint Michel. Wir fahren in einiger Entfernung daran vorbei und stoßen kurz vor Le-Vivier-sur-mer an die Küste. Es ist Ebbe und das Meer hat sich weit zurückgezogen, die Boote liegen alle auf dem Trockenen.

 

Dieser Bereich der Küste ist bekannt für die Austernzucht und hier kann man sie frisch und preiswert einkaufen. Uns begegnen einige seltsame Gefährte, Boote mit Rädern mit denen die Austernzüchtern zur Ernte zu ihren Bänken fahren und die gesamte Breite der Hauptstraße einnehmen.

Wir folgen weiter der Route unseres Reiseführers und sehen von oben Cancale und die wasserlose Bucht davor mit unzähligen trocken liegenden Booten. Wir möchten gern die von weitem attraktiv erscheinende Uferpromenade erreichen, müssen aber feststellen, dass der Zutritt in die Stadt für Wohnmobile nicht erlaubt ist.

 

Also fahren wir etwas enttäuscht weiter und wollen zum nahen Kap Pointe du Grouin, aber leider dürfen wir da auch nicht hin. Wir bereuen jetzt schon unsere Entscheidung den Smart zu Hause gelassen zu haben.

Wir fahren weiter bis kurz vor Saint Malo in den Vorort Rothéneuf und buchen uns auf dem Stellplatz Les Ilots ein.

 

Gegen 17:00 gehen wir in eine nahe gelegende Crêperie, essen dort eine bretonische Galette, hinterher noch eine Crêpe mit Caramel und trinken dazu eine Flasche Cidre brut in einer typischen Boule. Wir sitzen vor dem Lokal in der Sonne, es schmeckt rundum gut und wir genießen den guten Abschluss des Tages.

 

Jetzt sind wir in der Bretagne angekommen, die Rundreise kann beginnen.