Südfrankreich (2019)

Der Verlauf der ersten beiden Tage ist derselbe wie bei unserer Anreise nach Sizilien in diesem Frühjahr: von Mainhausen bis Alessandria im Piemont mit einem Zwischenstopp beim Fallerhof in Bad Krozingen.

Aber es gibt doch einen wesentlichen Unterschied. Zum 3. Mal auf einer Reise muss ich plötzlich zum Zahnarzt. Gaby sagt immer „Drei Mal ist Bremer Recht“. Da will ich mal hoffen, dass das nun das letzte Mal gewesen ist. Beim Frühstück habe ich plötzlich einen alten Stiftzahn im Mund. Eigentlich hätte ich das ahnen können, denn in den letzten Tagen bemerkte ich einen wackeligen Zahn. Nach Anrufen bei  mehreren Zahnärzten erhalte ich einen Termin für 14:00. Da wir heute noch 500 km fahren wollen, fahre ich einfach im Laufe des Vormittags dort hin in der Hoffnung früher dran zu kommen. Um 12 Uhr ist es soweit und der sehr nette junge Zahnarzt, auch Wohnmobilfahrer, sagt mir gleich, dass der Zahn dermaßen morsch sei und sich bereits eine Fistel gebildet habe, dass er sofort raus muss. Röngtenaufnahme, 3 Spritzen und dann ist die Zange an der Reihe.

Um 13:00 setzen wir unsere Fahrt fort, es ist verhältnismäßig wenig Verkehr und wir kommen gut voran. Zum Glück habe ich keinerlei Zahnschmerzen. Kurz vor Lugano bildet sich wegen einer ellenlangen Baustelle ein Riesenstau, aber danach flutscht es wieder. Die Rush-hour in Mailand ist vorüber und wir erreichen kurz vor 21:00 Alessandria. Schnell noch mit den Hunden auf eine Gassirunde und dann gehen wir in die nahe gelegene Trattoria „La Vita è Bella“ Pizza essen. Was für ein Tag heute.

Am Mittwoch Morgen kommen wir nicht so richtig in die Gänge. Wir müssen noch tanken und kurz nach 11 Uhr sind wir auf der Autobahn. Es geht durch den Appennin durch unzählige Tunnel. Die Autobahn E25 nach Genua ist gut ausgebaut, es ist wenig Verkehr, hauptsächlich LKWs. Dann weiter die A10 hoch über der ligurischen Küste bis wir nach Ventimiglia durch einen langen Tunnel Frankreich erreichen. Dort nimmt der Verkehr stark zu. Die A8 verläuft hoch oberhalb der Küste mit teilweise starkem Gefälle. Von den bekannten Städten an der Côte d'Azur sehen wir nichts, die sind einfach zu tief unter uns. Besonders nerven uns die vielen Mautstellen. Wir müssen mehrfach 100m davor anhalten, um uns Klarheit darüber zu verschaffen, welche Durchfahrt für uns Barzahler die Richtige ist. 

Etwas geschafft erreichen wir gegen 19 Uhr den Campingplatz Les Mures in Grimaud. Gerne hätten wir eine Parzelle direkt am Strand genommen, aber da ist alles voll. So bekommen wir einen Platz in einem Pappelwäldchen. Der ist zwar sehr groß, aber es kommt wenig Sonne hin und an Fernsehen ist gar nicht zu denken. Sehr nah sind die Sanitärgebäude, ein Supermarkt und ein Restaurant. Haben wir in Alessandria eine Pizza Capricciosa für 7€ erhalten so fangen die Pizzapreise hier bei 14€ an. Wir sind eben an der Côte d'Azur. Ein paar Meter von uns entfernt führt eine Unterführung für Fußgänger unter der vielbefahrenen Durchgangsstraße direkt zum Strand.