Südfrankreich (2019)

Côte d'Azur

Port Grimaud, Cannes, St. Tropez

Donnerstag, 03. bis Samstag, 05.10.2019

Wir lassen es am Donnerstag erstmal ruhig angehen, hat doch der gestrige Tag der Anreise länger als erwartet gedauert. Cheevi ist damit beschäftigt unser Grundstück zu bewachen und scannt sehr aufmerksam die Umgebung. Gegen Mittag gehen wir mit den Hunden an den Strand, der zu unserem Campingplatz gehört. Glücklich sind diejenigen, die in der ersten Reihe mit dem Wohnmobil stehen können.  Ein schöner Strand direkt vor ihnen und ein freier Blick auf St. Tropez gegenüber auf einer Halbinsel. Wir genießen die Sonne und bestaunen die vielen Segelboote, die sich diese Woche wegen einer Regatta im Golf von St. Tropez aufhalten.

Port Grimaud

Am Nachmittag fahren wir mit dem Smart und ohne Hunde ins benachbarte Port Grimaud. Das ist eine in den 1960er Jahren angelegte Tourismussiedlung und angelehnt an Venedig. Von einem Großparkplatz aus gehen wir über eine Brücke in den Ort. Es gibt dort viele Restaurants, Bars und Geschäfte mit typisch südfranzösischen Produkten. Auch wir können dem Angebot nicht widerstehen und erwerben eine nach Zitrone duftende Seife. Mit Touristenbooten kann man die Lagunenstadt erkunden. Das machen wir nicht, stattdessen ersteige ich einen Turm (1€ Eintritt) von wo aus man einen herrlichen Rundumblick auf die gesamte Anlage hat. Währenddessen wartet Gaby unten auf mich.

Entlang der Côte d'Azur

Wir waren auf der Hinfahrt die gesamte Côte d'Azur entlang gefahren, aber leider auf der Autobahn hoch über der Küstenlinie. Von da aus konnten wir keinerlei Blick auf die darunter liegenden bekannten Städte wie Monte Carlo, Nizza, Antibes, Cannes etc. erhaschen. Um etwas mehr von den Ortschaften an der Côte d'Azur zu sehen, beschließen wir am Freitag Nachmittag mit dem Smart die Küstenstraße in Richtung Norden bis Cannes zu fahren. Wir kommen an Saint Maxime, Fréjus und Saint Raphaël vorbei und bestaunen unterwegs die Felsformationen aus rotem Porphyr des Gebirges Massif de L'Esterel, die steil ins Meer fallen.

Bereits am Stadtrand von Cannes beginnt das Verkehrschaos, das sich weiter steigert ja näher wir an die Corniche, der berühmten Strandpromenade mit Ihren Hotels, Designer-Boutiquen und dem Festival-Palast, kommen. Es gelingt uns nicht anzuhalten und den kleinen Smart zu parken. Gaby sitzt am Steuer und ich versuche Fotos aus dem offenen Cabriodach zu schießen. Am Ende der Corniche wollen wir nur noch raus aus der Stadt, was uns nur mit Mühe gelingt. Fazit: Einmal gesehen, das reicht. Wenn man Cannes besuchen will, dann auf jeden Fall ohne Fahrzeug, am Besten mit dem Bus oder der Bahn hinfahren.

Als wir endlich aus der Stadt raus sind, beschließen wir nicht denselben Weg an der Küste zu nehmen, sondern wir fahren auf der DN7 durch die Berge an der Hinterseite des Esterel-Gebirges und stoßen in Frejus wieder auf die Küstenstraße. Das ist eine sehr kurvige und mit ausgezeichnetem Straßenbelag versehene Strecke.  Mein Freund Otto hätte seine hellste Freude daran gehabt.

Ein Versuch Saint Tropez zu besichtigen

Für Samstag hatten wir auf dem Plan den Wochenmarkt und die Innenstadt von Saint Tropez zu besuchen.  Es sind nur 10 Kilometer bis dahin. Um halb 12 fahren wir los und schon bald stehen wir im Stau. Im Schritttempo geht es die letzten Kilometer voran und wir ahnen schon, dass das noch heiter werden wird. Der große Parkplatz am Hafen ist ausgebucht und alle anderen Parkplätze ebenso. Wir schleichen in der Stadt rum, sehen den Markt und die Fußgängerzone aus dem Autofenster, hoffen an der Zitadelle hoch oben über der Stadt einen freien Platz zu finden, aber dem ist leider nicht so. Selbst den vielen Motorrad- und Scooterfahrer geht es änlich. Die Stadt ist voller Menschen. So voll habe ich eine Stadt selten gesehen.

 

Uns bleibt nichts anderes übrig als nach eineinhalb Stunden den Heimweg anzutreten. Auf der Rückfahrt haben wir freie Fahrt, doch auf der Gegenseite stauen sich die Autos immer noch. Wir sind froh als wir endlich wieder auf dem Campingplatz ankommen. Ich kann jedem nur empfehlen nach St. Tropez ganz früh zu fahren und am Besten mit dem Bus oder dem Fahrrad.

So wäre unser Blick von der Zitadelle auf St. Tropez gewesen
So wäre unser Blick von der Zitadelle auf St. Tropez gewesen

Am späten Nachmittag bereiten wir das Wohnmobil für die morgige Weiterreise in die Provence vor. Unsere Parzelle befindet sich in einem kleinen Pappelwäldchen und ich bin in Sorge auf der Fahrt zur Entsorgungsstation irgendeinen Ast zu treffen. Alles geht gut. Gaby entdeckt dann einen freien Platz ohne Bäume drumherum. Kurzerhand nehmen wir diese Parzelle in Beschlag. Tisch, Stühle und alle anderen Dinge, die noch auf dem alten Platz sind, legen wir auf den Anhänger und schieben den die 100 Meter zum neuen Platz. Zum ersten Mal können wir die Sat-Antenne ausfahren und wieder fernsehen. Irgendwie hat uns das die letzten Tage doch gefehlt.