Südfrankreich (2019)

Okzitanien

Freitag, 11. bis Montag, 14.10.2019

Wieder an die Küste

Wir haben Sehnsucht nach dem Meeresduft. Also starten wir , fahren noch in Aix-en-Provence an eine Diesel- und Gastankstelle, um unsere Energievorräte aufzufüllen und landen schließlich in La Couronne auf einem Parkplatz direkt am Leuchtturm. Die Sonne scheint, wir stellen unsere Stühle vor das Wohnmobil und genießen das Leben und die Freiheit des freien Stehens. Von hier aus sehen wir in weiter Ferne die Silhouette von Marseille. Zwischendurch klettere ich noch mit Cheevi über die schroffen Felsen im Wasser. Hier gefällt es uns und wollen ein paar Tage bleiben.

Am Abend kommt vom Meer eine dunkle Wolkenfront mit starkem Wind angeflogen, in der Nacht regnet es kräftig und wir werden ganz schön durchgeschüttelt. Das Ganze allerdings bei einer angenehmen Temperatur von 20 Grad.

 

Am Morgen gegen 9:00, als wir gerade wach werden, kommen zahlreiche Autos auf den Parkplatz. Wir wundern uns, denn das Wetter hat sich seit der Nacht nicht geändert. Dunkle Wolken hängen am Himmel und es weht weiterhin ein starker Wind. Kein Grund für irgend jemanden an den Strand zu gehen. Es ist eine größere Gruppe von Einwohnern, die nicht zum Vergnügen hierher gekommen sind sondern die mit Arbeitshandschuhen und Greifzangen ausgerüstet Müll aus den Felsen und Sträuchern in Müllsäcken einsammeln. Wir hatten gar nicht so den Eindruck, dass hier Müll herumliegt, aber die eingesammelte Menge hat uns dann doch überrascht.

Wir verlassen unseren schönen Freisteherplatz

Da das Wetter sich nicht bessert und es ungemütlich ist fahren wir weiter in Richtung Avignon. Es geht an Arles vorbei und ab da der Rhone entlang nach Norden. Wir entdecken in Aramon einen neuen Stellplatz, der von Camping Car Park betrieben wird. Er hat alles was ein Wohnmobilist braucht, kostet 11,48€ und befindet sich 15 km südlich von Avignon. Wir sind die einzigen Gäste und so können wir uns den Platz frei aussuchen. Cheevi ist immer draußen, bewacht den Platz und ist überglücklich. Hier wollen wir ein paar Tage bleiben und mit dem Smart die Umgebung besichtigen.

Auf nach Avignon

Am Sonntag steht Avignon, die alte Stadt der Päpste, auf dem Programm. Wir fahren mit dem Smart direkt in die Stadt hinein und suchen einen Parkplatz. Wir kreisen und kreisen und kreisen, die Suche ist erfolglos, zu viele enge Gassen und zu viele Fahrzeuge. Am heutigen Feiertag sind viele Menschen unterwegs und auf einem Platz in der Altstadt ist ein Oldtimer-Treffen. Schließlich fahren wir raus aus der Innenstadt auf einen gigantischen Parkplatz direkt an der Rhone. Von weitem können wir den bekannten Pont d'Avignon sehen, der uns aber doch etwas enttäuscht.


Die historische Altstadt von Avignon mit seinen prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Wir gehen mitsamt den Hunden nun zu Fuß in die Altstadt hinauf bis zum gotischen Papstpalast. Wenn man durch die Gassen schlendert, dann geht von den Häusern ein magisches Flair aus. Steht man auf dem Platz vor dem Papstpalast und sieht hinauf auf den Palast und die angrenzende Kathedrale, dann fühlt man sich mitgenommen in die Welt des Mittelalters. Leider kann man beides nicht besichtigen, lediglich ein Museum im Palast ist geöffnet.

 

Überall auf den Straßen wo Platz ist, haben Restaurants ihre Tische und Stühle aufgebaut und sind gut besucht. Dies ist dann doch sehr touristisch. Wir haben sicherlich nur einen kleinen Teil von Avignon gesehen, die Stadt ist absolut sehenswert.

Pont du Gard und Nîmes

Am Montag nehmen wir uns vor den berühmten Pont du Gard zu besichtigen. Es gibt zwei Eingänge mit Informationszentren. Wir wählen den Eingang am linken Ufer des Gardon, stellen hinterher fest, dass die rechte Seite wohl die Bessere gewesen wäre. Die Parkplätze sind kostenlos, der Eintritt ist mit 19€ pro Person schon happig. Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt und 2.000 Jahre alt. Er ist in einem hervorragendem Zustand und beeindruckt sehr.

Wir haben noch etwas Zeit und so fahren wir ins 23 km entfernte Nîmes. Die Stadt mit heute 150.000 Einwohnern existierte bereits zur Zeit der Kelten und erlitt im 2. Weltkrieg während der deutschen Besetzung keinerlei Schäden. Wir fahren ins Zentrum und kommen an der Église Saint Baudile, dem Maison Carrée und dem Amphitheater  vorbei. Zum Parken hätten wir in eine Tiefgarage fahren müssen. Das wollten wir nicht und so schieße ich die Fotos direkt aus dem Auto und wir fahren anschließend zurück zum Stellplatz. Nîmes hätte eine intensivere Besichtigung verdient, aber dafür waren wir doch zu spät in der Stadt angekommen.