Mittwoch, 01.10.2014   Tarifa - Moulay Bousselham

191 km - Start 06:00 Ende 16:45


Das war ein ereignisreicher und sehr langer Tag. Der Wecker klingelte um 04:50. Geschlafen haben wir nicht besonders, Schuld war eine gewisse Aufregung vor dem heutigen Tag und ein starker Sturm in der ganzen Nacht. Pünktlich um 06:00 standen wir alle bereit, um im Konvoi nach Algeciras zur Fähre zu fahren.

 

Was sich bei der Einschiffung abspielte war unvorstellbar, es war das totale Chaos. Vor der Kontrolle ging es von 5 Fahrspuren auf eine. Viele marokkanische Heimkehrer, überladen mit Bergen von Hausrat auf dem Dach, nutzten jeden Zentimeter um sich zwischen unsere großen Fahrzeuge zu schieben. Als wir endlich durch waren, wurden wir vor den PKWs vorgezogen und konnten ohne Probleme aufs Schiff. Wir sind dann auf das Außendeck und haben uns reichlich über das Chaos und die gestikulierenden und streitenden Marokkaner amüsiert. Mit zwei Stunden Verspätung legte das Schiff endlich ab.

 

Nach dem Ausschiffen herrschte bei der Grenzkontrolle wieder totales Chaos. Wir mussten zum Zoll, dann zur Polizei, dann wieder zum Zoll, dann weiter vorn nochmal durch den Zoll. Mit vier Womos waren wir nach einer halben Stunde durch, fuhren weiter vor zum Geldwechsel und warteten auf die restlichen 23 Womos und warteten und warteten... Nach anderthalb Stunden tauchten sie endlich auf, bis auf ein Fahrzeug. Das teuerste der zahlreichen Luxus-Womos im Konvoi (Wert von 420.000€) hatte einen geplatzten Kühlwasserschlauch und einen durchgescheuerten Kabelbaum und blieb innerhalb des Zollbereichs liegen. Unser Reiseleiter musste zur Behebung des Schadens erstmal einiges organisieren. Wie wir hörten, soll das noch heute Nacht behoben werden. Marokkaner sind Meister im Improvisieren.

 

Der Rest des Konvois ist dann weitergefahren über eine moderne Autobahn zu dem Campingplatz. Dort gab es zur Begrüßung einen hervorragenden Pfefferminztee, leckere Datteln, Nüsse, Mandeln und marokkanische Kekse. Gegen 18:30 gingen wir zu Fuß in ein Fischrestaurant im Ort. Das Essen war comme ci, comme ca. Die Flasche Rotwein, die wir zusätzlich zum Wasser bestellten, war hingegen recht lecker.

 

Tja, so ist es halt: etwas chaotisch, aufregend und überraschend.

 

Jetzt ist es 23:30, Zeit ins Bett zu gehen. Also, gute Nacht Freunde - bis morgen!